14.05.2014 · Lichterfelde-Süd

Wie geht’s weiter in Lichterfelde Süd

Am 18.06.2014 fand der 1. Termin des Städtebaulichen Workshops Lichterfelde Süd in den Räumen des Vereins Bus-Stop e.V., Celsiusstraße 71 – 73 in 12207 Berlin statt. Die 8 teilnehmenden Architekturbüros haben in der 1. Stufe Ideen zur künftigen grundsätzlichen städtebaulichen Struktur, zum Nutzungskonzept, zur Anbindung und inneren Erschließung des Plangebietes sowie zur Verbindung der Quartiere untereinander und mit der „Grünen Mitte“ erarbeitet. Frau Klar von der Freien Planungsgruppe Berlin GmbH, die mit der Organisation und Durchführung des Workshop Verfahrens beauftragt ist, beschreibt die städtebaulichen Lösungen wie folgt: „Die Auseinandersetzung mit dem Naturschutz, der erforderliche Lärmschutz und die Umsetzung der Aufgabenstellung hat bei den meisten Arbeiten zu einer mehr oder weniger geschlossenen mehrgeschossigen Gebäudestruktur am Rand und einer Abstaffelung der Gebäude zur „Grünen Mitte“ mit Reihen- und Doppelhäusern geführt. Lorenzen Architekten schlagen dagegen vor, den Rand zur „Grünen Mitte“ durch Geschossbauten zu formulieren. Bei casanova + hernandez wird eher eine urbane gemischte Struktur vorgeschlagen, die nur wenige Reihen- und Doppelhäuser bietet. Auch 03 Architekten schlagen eine Durchmischung von verschiedenen Bautypologien in den Blöcken vor. Die Mehrzahl der Arbeiten bildet Quartiere aus, die entweder deutlich durch große Grünzäsuren voneinander abgesetzt sind, wie bei Grüntuch Ernst, Cramer Neumann und auch bei Christoph Kohl oder durch eine kleinteiligere Grünvernetzung wie bei nps tchoban voss, und casanova + hernandez. 03 Architekten verzichten auf Grünzäsuren und Gruppieren die Quartiere um Quartierparks. Hilmer & Sattler + Albrecht gliedern ihr Gebiet nur im nördlichen Teil ebenfalls durch einen großen Quartierspark, Lorenzen durch die Rahmen der Geschossbauten der ansonsten großflächigen Struktur. Bei den meisten Arbeiten sind die einzelnen Quartiere jeweils ähnlich strukturiert. Bei Christoph Kohl haben sie ganz unterschiedliche Charaktere und versuchen jeweils einen örtlichen Bezug herzustellen. Auch bei Hilmer & Sattler + Albrecht unterscheiden sich die Quartiere, allerdings weniger ausgeprägt. Zur Thermometersiedlung bildet der überwiegende Teil der Arbeiten eine Gebäudekante aus, die durch Grünzäsuren geöffnet ist. Christoph Kohl macht als Einziger Vorschläge zur baulichen, räumlichen und nutzungsstrukturellen Verzahnung. 03 Architekten lockern die Kante durch zurückgesetzte niedrigere Gebäude auf. Während die meisten Arbeiten maximal 5-6 Geschosse aufweisen, schlagen Cramer Neumann und Hilmer & Sattler + Albrecht am Stadtplatz auch städtebaulich dominante Baulichkeiten vor. casanova + hernandez betonen verschiedene Quartiere durch höhere Gebäude. Ein Stadtplatz wird von allen Arbeiten entweder direkt zum S-Bahnhof orientiert oder in das Gebiet hineingezogen, angeboten. Bei Christoph Kohl bildet der S-Bahnhof und der Stadtplatz am stärksten auch den Ausgangspunkt für die Baumassenverteilung. Im Übergang zur „Grünen Mitte“ werden unterschiedliche Lösungen angeboten, von dem Hineinziehen der Natur durch Grünzäsuren bei Cramer Neumann, der Inseln in der Natur wie bei Grüntuch Ernst oder der städtischen Abgrenzung wie bei Lorenzen Architekten oder ansonsten als Siedlungskanten. casanova + hernandez und nps tchoban voss bilden eine Pufferzone aus. Lorenzen Architekten und Christoph Kohl schlagen auch Freiräume / Aktionsraume vor, die zur „Grünen Mitte“ orientiert sind. Hilmer & Sattler + Albrecht und 03 Architekten trennen bewusst die Frei- und Grünflächen für die Quartiere von der „Grünen Mitte“. Wegeverbindungen oder eine Promenade am inneren Rand werden von den meisten Arbeiten vorgeschlagen. Bei Lorenzen und 03 Architekten ist diese auch als Erschließung notwendig.“ (Auszug dem Vorprüfbericht, zum Quervergleich der Arbeiten, FPB 16.06.2014) “In dem 1. Workshop wurden die Ideen jeweils von den Architekturbüros allen Beteiligten vorgestellt. Die Mitglieder des Entscheidungsgremiums würdigten bei einem Rundgang die angebotenen Lösungen jeder einzelnen Arbeit und gaben Empfehlungen für die weitere Bearbeitung. Alle Architekturbüros sollen ihr Konzept unter Berücksichtigung der Hinweise und der Empfehlungen zu den einzelnen Arbeiten in der zweiten Stufe weiterentwickeln.“ (Susanne Klar, Freie Planungsgruppe Berlin GmbH) Der 2. Workshop findet am 27.08.2014 statt. Ziel des Workshop Verfahren ist die Auswahl des städtebaulichen Konzepts. In einem gemeinsamen diskursiven Prozess wird damit die Grundlage für das sich anschließende Bebauungsplanverfahren sowie für die im Parallelverfahren durchzuführende Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) gelegt werden. Die im 2. Workshop von dem Entscheidungsgremium Überarbeitungsempfehlungen der Entscheidungsrunde werden von dem Verfasser des für den Städtebau ausgewählten Konzeptes eingearbeitet. Es erfolgt eine Abschlusspräsentation 19. September 2014.

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